Weiterbildung zur Begleitung von Menschen am Lebensende
Über das Sterben und Leben zu reden, neue Aspekte zu entdecken und sich selbst mit dem Tod und dem Sterben auseinanderzusetzen ist Ziel der Weiterbildung. Diese umfasst sieben ganztägige Module, die in freier Reihenfolge besucht werden können. Inhaltlich werden Themen behandelt, die an den Sterbeprozess und das Erleben des Sterbenden anknüpfen, die das Nachtodliche beleuchten sollen sowie auch die Begleitung nach dem Tode.
Interessierte können jederzeit in die Weiterbildung einsteigen, da jedes Modul innerhalb der ganzen Weiterbildung eine in sich geschlossene Einheit bildet. Sie finden an wechselnden Orten im Raum Basel, Bern und Zürich statt und werden nach Bedarf wiederholt. Es bestehen keine Voraussetzungen zur Teilnahme. Ein jährliches Treffen für Begleiter:innen von Menschen am Lebensende und Interessierte findet jeweils im November statt.
Übersicht über die Module
Modul I – Sterbebegleitung als Lebensbegleitung
Modul II – Der Moment des Todes
Modul III – Begleitung nach dem Tode
Modul IV – Lebensüberschau und Ich-Erlebnis
Modul V – Zeit der Lebensverarbeitung – Kamaloka
Modul VI – Konkret Begleiten
Modul VII – Gemeinsamer Abschluss
Kursleiterinnen
Ursa Neuhaus lic.phil., dipl. Pflegefachfrau (mitte)
Susann Temperli, Lehrerin, Musiktherapeutin (links)
Claudia Bischof, dipl. Erwachsenenbildnerin und Kunsttherapeutin (rechts)
Gestaltung der Module
Das Wesen des Menschen, basierend auf der Menschenkunde der Anthroposophie, bilden die Grundlage für die Weiterbildung. Im Zentrum steht die individuelle Schulung durch phänomenologische Betrachtungen, lernen auf Stimmungen und Atmosphärisches zu achten und in unterstützendem Sinn Gedichte, Bilder und Musik einzubeziehen.
Weitere wichtige Elemente während des Kurses sind:
- Sich mit dem Leben im Sterben und dem Tod auseinanderzu-setzen.
- Das Unbekannte des Sterbens kennen- und erlauschen lernen.
- Das Sterben als Tatsache denken und fühlen lernen, mit allen Fragen und Ängsten.
- Scheidewege und Standhaftigkeit im Loslassen lernen.
- Sterben und auferstehen – Das Leben im Tode finden.
- Achtsamkeit, Sorgfalt, Geistesgegenwart.
- Ehrfurcht und Offenheit gegenüber geistigen Wesenheiten, Prozessen und Realitäten.
- Nähe – Distanz: Sich in den Dienst der Sterbebegleitung stellen, sich zurücknehmen.
- Ein gesundes Verhältnis zur eigenen Biografie und den eigenen Schicksalsfragen pflegen.
Die Schulung soll wesentlich dazu beitragen, dass das Wissen über den Tod und das Sterben zur Selbsterfahrung wird, Unterstützung bietet und praktisch im Alltag umgesetzt werden kann.
Folgend werden die sieben Module kurz umschrieben.
Modul I – Sterbebegleitung als Lebensbegleitung
In diesem Modul gehen wir der Frage nach: was ist der Sinn und die Notwendigkeit einer Lebensbegleitung während der letzten Lebensphase? So wie der Schlaf als kleiner Tod bezeichnet werden kann, so gibt es auch im Laufe unseres Lebens immer wieder Erfahrungen von existentiellen Veränderungen und Übergängen. Können uns solche Situationen zum Erlebnis werden, dass ein Schwellenübertritt nicht ein Ende, sondern ein Neuanfang auf einer höheren Stufe bedeuten kann?
Modul II – Der Moment des Todes
Der Moment des Todes bildet den Schwerpunkt in diesem Modul. Jeder Mensch erfährt seinen individuellen Tod, je nachdem wie er gelebt und wie er sich sein Lebensmotiv erarbeitet hat. Rudolf Steiner schildert den Moment des Todes wiederholt in bewegendster Weise. Es ist der Moment, der unvergessen bleibt bis zur neuen Geburt.
Modul III – Begleitung nach dem Tode
Die unmittelbare Begleitung nach dem Tode, also die drei Tage nach dem Schwellenübertritt betrachten wir ausführlich. In früheren Generationen und vereinzelt auch bis in unsere Zeit hinein spielte die Totenwache eine wichtige Rolle. Welche Bedeutung und Aufgabe haben eine solche Begleitung während den drei Tagen nach dem Tode? Welche konkreten Möglichkeiten gibt es für die Gestaltung dieser Zeit und welche praktischen Vorkehrungen stehen an?
Modul IV – Lebensüberschau und Ich-Erlebnis
Die Lebensüberschau als Teil des Weges zwischen Tod und Wiedergeburt und die Möglichkeiten, uns auf die Lebensüberschau vorzubereiten bilden den Schwerpunkt dieses Moduls. Was kann uns im Leben dazu bewegen, uns selbst zu erkennen – wesentlich zu werden? Welche Bedeutung hat das Verfassen einer Patientenverfügung oder eines Testamentes und welche Auswirkungen hat dies über den Tod hinaus?
Modul V – Die Zeit der Lebensverarbeitung – Kamaloka
Der Gang der Seele durch die Planetenwelt nach dem Tode ist der zentrale Inhalt dieses Moduls. Wir können erahnen, wie die Zeit der Lebensverarbeitung vollzogen wird. Den Weg des Menschen im Nachtodlichen beleuchten wir und begegnen der Bedeutung von Schicksal und Karma.
Modul VI – Konkret Begleiten
Wir vertiefen praktische Gesichtspunkte zum Sterbeprozess, zur Bestattung und als Vorklang für das Nachtodliche. Konsequenzen für die Begleitung, wie Organisation, rechtliche wie auch spirituelle und religiöse Fragen, werden erarbeitet und vertieft. Welche Haltung und moralischen Verpflichtungen gehe ich bei der Begleitung von Menschen am Lebensende ein?
Modul VII – Gemeinsamer Abschluss
Mit einem gemeinsamen Abschluss tragen die Teilnehmenden ihre eigenen Themen zur Sterbekultur in der Gemeinschaft vor. Vorträge, Präsentationen und Diskussionen zum Erfahrenen, Erlernten und zu den Erkenntnissen aus der Weiterbildung sind mögliche Formen.
Nächste Termine
26. Februar 2025: Modul VII – Gemeinsamer Abschluss, Rüttihubelbad
18. März 2025: Modul I – Sterbebegleitung als Lebensbegleitung, Rüttihubelbad
19. März 2025: Wiederholung Modul I, Rüttihubelbad
(Kann nur gebucht werden, wenn der erste Termin ausgebucht ist)
18. Juni 2025: Modul II – Der Moment des Todes, Rüttihubelbad
19. Juni 2025: Wiederholung Modul II, Rüttihubelbad
(Kann nur gebucht werden, wenn der erste Termin ausgebucht ist)
2. September 2025: Modul III – Begleitung nach dem Tode, Michaelzweig Zürich
3. September 2025: Wiederholung Modul III, Michaelzweig Zürich
(Kann nur gebucht werden, wenn der erste Termin ausgebucht ist)
19. November 2025: Modul VII – Gemeinsamer Abschluss, Terrassensal, Goetheanum
Kurszeiten
Jeweils 09:40 — 16:40 Uhr
Kurskosten
CHF 190.- pro Modul (Weiterbildung)
Weiter Infos
Ursa Neuhaus
+41(0)31 311 2836
Anmeldung
Erato Kulturbüro
Bart Léon van Doorn
Spycherweg 2B
3532 Zäziwil
+41 (0)31 701 3069
+41 (0)78 661 5502
Alternative Bank Schweiz AG, 4601 Olten
IBAN: CH49 3012 3036 3915 1000 8
Anmeldungen werden per E-Mail bestätigt.
Für die Teilnahme gelten die Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB`s) des Erato Kulturbüro. (Siehe www.erato-kultur.ch). Bitte beachten Sie, dass die Kursgebühr jeweils im Voraus überwiesen werden muss. Nach Eingang der Zahlung ist die Anmeldung dann definitiv.
Durchführungsorte
Holzhaus am Goetheanum
Rütiweg 45
4143 Dornach
Kultur- und Bildungszentrum Rüttihubelbad
Rüttihubel 29
3512 Walkringen
Michaelzweig der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz
Lavaterstrasse 97
8002 Zürich