Weiterbildung zur Begleitung von Menschen am Lebensende

Ursa Neuhaus lic.phil., dipl. Pflegefachfrau (mitte)

Susann Temperli, Lehrerin, Musiktherapeutin (links)

Claudia Bischof, dipl. Erwachsenenbildnerin und Kunsttherapeutin (rechts)

Das Wesen des Menschen, basierend auf der Menschenkunde der Anthroposophie, bilden die Grundlage für die Weiterbildung. Im Zentrum steht die individuelle Schulung durch phänomenologische Betrachtungen, lernen auf Stimmungen und Atmosphärisches zu achten und in unterstützendem Sinn Gedichte, Bilder und Musik einzubeziehen.

Weitere wichtige Elemente während des Kurses sind:

  • Sich mit dem Leben im Sterben und dem Tod auseinanderzu-setzen.
  • Das Unbekannte des Sterbens kennen- und erlauschen lernen.
  • Das Sterben als Tatsache denken und fühlen lernen, mit allen Fragen und Ängsten.
  • Scheidewege und Standhaftigkeit im Loslassen lernen.
  • Sterben und auferstehen – Das Leben im Tode finden.
  • Achtsamkeit, Sorgfalt, Geistesgegenwart.
  • Ehrfurcht und Offenheit gegenüber geistigen Wesenheiten, Prozessen und Realitäten.
  • Nähe – Distanz: Sich in den Dienst der Sterbebegleitung stellen, sich zurücknehmen.
  • Ein gesundes Verhältnis zur eigenen Biografie und den eigenen Schicksalsfragen pflegen.

Die Schulung soll wesentlich dazu beitragen, dass das Wissen über den Tod und das Sterben zur Selbsterfahrung wird, Unterstützung bietet und praktisch im Alltag umgesetzt werden kann.

Folgend werden die sieben Module kurz umschrieben.

Modul I – Sterbebegleitung als Lebensbegleitung

In diesem Modul gehen wir der Frage nach: was ist der Sinn und die Notwendigkeit einer Lebensbegleitung während der letzten Lebensphase? So wie der Schlaf als kleiner Tod bezeichnet werden kann, so gibt es auch im Laufe unseres Lebens immer wieder Erfahrungen von existentiellen Veränderungen und Übergängen. Können uns solche Situationen zum Erlebnis werden, dass ein Schwellenübertritt nicht ein Ende, sondern ein Neuanfang auf einer höheren Stufe bedeuten kann?

Modul II – Der Moment des Todes

Der Moment des Todes bildet den Schwerpunkt in diesem Modul. Jeder Mensch erfährt seinen individuellen Tod, je nachdem wie er gelebt und wie er sich sein Lebensmotiv erarbeitet hat. Rudolf Steiner schildert den Moment des Todes wiederholt in bewegendster Weise. Es ist der Moment, der unvergessen bleibt bis zur neuen Geburt.

Modul III – Begleitung nach dem Tode

Die unmittelbare Begleitung nach dem Tode, also die drei Tage nach dem Schwellenübertritt betrachten wir ausführlich. In früheren Generationen und vereinzelt auch bis in unsere Zeit hinein spielte die Totenwache eine wichtige Rolle. Welche Bedeutung und Aufgabe haben eine solche Begleitung während den drei Tagen nach dem Tode? Welche konkreten Möglichkeiten gibt es für die Gestaltung dieser Zeit und welche praktischen Vorkehrungen stehen an?

Modul IV – Lebensüberschau und Ich-Erlebnis

Die Lebensüberschau als Teil des Weges zwischen Tod und Wiedergeburt und die Möglichkeiten, uns auf die Lebensüberschau vorzubereiten bilden den Schwerpunkt dieses Moduls. Was kann uns im Leben dazu bewegen, uns selbst zu erkennen – wesentlich zu werden? Welche Bedeutung hat das Verfassen einer Patientenverfügung oder eines Testamentes und welche Auswirkungen hat dies über den Tod hinaus?

Modul V – Die Zeit der Lebensverarbeitung – Kamaloka

Der Gang der Seele durch die Planetenwelt nach dem Tode ist der zentrale Inhalt dieses Moduls. Wir können erahnen, wie die Zeit der Lebensverarbeitung vollzogen wird. Den Weg des Menschen im Nachtodlichen beleuchten wir und begegnen der Bedeutung von Schicksal und Karma.

Modul VI – Konkret Begleiten

Wir vertiefen praktische Gesichtspunkte zum Sterbeprozess, zur Bestattung und als Vorklang für das Nachtodliche. Konsequenzen für die Begleitung, wie Organisation, rechtliche wie auch spirituelle und religiöse Fragen, werden erarbeitet und vertieft. Welche Haltung und moralischen Verpflichtungen gehe ich bei der Begleitung von Menschen am Lebensende ein?

Modul VII – Gemeinsamer Abschluss

Mit einem gemeinsamen Abschluss tragen die Teilnehmenden ihre eigenen Themen zur Sterbekultur in der Gemeinschaft vor. Vorträge, Präsentationen und Diskussionen zum Erfahrenen, Erlernten und zu den Erkenntnissen aus der Weiterbildung sind mögliche Formen.

Nächste Termine

18. März 2025: Modul I – Sterbebegleitung als Lebensbegleitung, Rüttihubelbad

19. März 2025: Wiederholung Modul I, Rüttihubelbad
(Kann nur gebucht werden, wenn der erste Termin ausgebucht ist)

18. Juni 2025: Modul II – Der Moment des Todes, Rüttihubelbad

19. Juni 2025: Wiederholung Modul II, Rüttihubelbad
(Kann nur gebucht werden, wenn der erste Termin ausgebucht ist)

2. September 2025: Modul III – Begleitung nach dem Tode, Michaelzweig Zürich

3. September 2025: Wiederholung Modul III, Michaelzweig Zürich
(Kann nur gebucht werden, wenn der erste Termin ausgebucht ist)

19. November 2025: Modul VII – Gemeinsamer Abschluss, Terrassensal, Goetheanum

Kurszeiten

Jeweils 09:40 — 16:40 Uhr

Kurskosten

CHF 190.- pro Modul (Weiterbildung)

Weiter Infos

Ursa Neuhaus
+41(0)31 311 2836

Anmeldung

Erato Kulturbüro
Bart Léon van Doorn
Spycherweg 2B
3532 Zäziwil
+41 (0)31 701 3069
+41 (0)78 661 5502

Alternative Bank Schweiz AG, 4601 Olten
IBAN: CH49 3012 3036 3915 1000 8

Anmeldungen werden per E-Mail bestätigt.

Für die Teilnahme gelten die Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB`s) des Erato Kulturbüro. (Siehe www.erato-kultur.ch). Bitte beachten Sie, dass die Kursgebühr jeweils im Voraus überwiesen werden muss. Nach Eingang der Zahlung ist die Anmeldung dann definitiv.

Durchführungsorte

Holzhaus am Goetheanum

Rütiweg 45
4143 Dornach

Kultur- und Bildungszentrum Rüttihubelbad

Rüttihubel 29
3512 Walkringen

Michaelzweig der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz

Lavaterstrasse 97
8002 Zürich